1:1-Betreuung durch eine Hebamme: das Beste für Mutter und Kind!

„Wir begrüßen, dass Eltern mit ihren Anliegen für die Geburtshilfe in Deutschland gehört werden“, sagt DHV-Präsidentin Martina Klenk. „Die Erfahrungen der Eltern, dass sie bei Hebammen in guten Händen sind, deckt sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen.“  So zeigt beispielsweise eine im März 2016 veröffentlichte Cochrane-Untersuchung, das Frauen, die kontinuierlich (am besten während der gesamten Schwangerschaft) von einer Hebamme betreut werden deutlich seltener eine rückenmarksnahe örtlichen Betäubungen (PDA) benötigen und weniger oft einen Dammschnitt erhalten.  Auch Geburtszange oder Saugglocke kommen seltener zum Einsatz. Zudem steigen die Chancen auf eine spontane Vaginalgeburt für Frauen, die während der Wehentätigkeit von vertrauten Hebammen betreut werden. In die Cochrane-Untersuchung sind Studienergebnisse von insgesamt 17,674 Frauen mit niedrigen und mittleren Komplikationsrisiken eingeflossen.

 

Entsprechend erfolgreich sind die sogenannten Hebammenkreißsäle einiger Kliniken, in denen Hebammen gesunde Frauen in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt sowie im Wochenbett betreuen. Im Falle einer Komplikation kann die Frau sofort in die ärztliche Betreuung des üblichen Kreißsaals weitergeleitet werden.  Die Hebammenwissenschaftlerin Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Pflege- und Hebammenwissenschaftlerin an der Hochschule Osnabrück kommt in einer Studie zu den Hebammenkreißsälen zu dem Schluss: "Die Chance im Hebammenkreißsaal die Geburt interventionsfrei zu beenden, ist mehr als zweieinhalbfach so hoch wie im üblichen Kreißsaal." Weitere Unterschiede: Mütter, die ihr Kind im Hebammenkreißsaal geboren haben, stillen häufiger ausschließlich. Außerdem ist das Wohlbefinden der Frauen, sowohl physisch als auch psychisch, acht Wochen nach einer Geburt im Hebammenkreißsaal besser als das derjenigen Frauen, die im üblichen  Kreißsaal geboren haben. 

 

„Wir brauchen eine gute Versorgung der Frauen mit Hebammen: während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett! Das zeigen zum einen die Studien, aber nicht zuletzt auch die Bedürfnisse der Eltern, die in der heutigen Diskussion im Petitionsausschuss zur Sprache kommen“, sagt Martina Klenk.

Quelle: DHV

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